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Rekapillarisationszeit – alles über die Sauerstoffunterversorgung des Körpers durch Schock!

Rekapillarisationszeit – alles über die Sauerstoffunterversorgung des Körpers durch Schock!

Die Kapillaren, die bereits im Begriff Rekapillarisationszeit enthalten sind, spielen beim Schock, der einfach ein Synonym dafür darstellt, eine übergeordnete Rolle: Diese Blutgefässe, die zu den kleinsten Gefässen in der menschlichen Anatomie gehören, bilden ein weit verzweigtes Netzwerk aus etwa einem halben Millimeter langen und fünf bis zehn Mikrometer dicken Haargefässen. Sie ergeben das Kapillarnetz, das, von den Arteriolen gespeist und von den Venolen drainiert, für die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung von Gewebe und Organen sorgt. Dies wird Mikrozirkulation genannt und erreicht seine volle Effektivität über die resultierende Oberflächenvergrösserung. Wird die Blutzirkulation in den Kapillaren vermindert, ist das Ergebnis der Schock.

Wie wird der Schock definiert?

Der Schock beziehungsweise die Rekapillarisationszeit ist eine lebensbedrohliche Kreislaufstörung, die zur Sauerstoffunterversorgung in lebenswichtigen Gewebeteilen führt. In der medizinischen Fachsprache wird der Schockzustand mit einem Teufelskreis verglichen, der Schockspirale genannt wird. Der zunächst sinnvoll erscheinende Körpermechanismus, während eines Schocks vermehrt lebenswichtige Organe mit ausreichend Blut und somit Sauerstoff zu versorgen, führt im Umkehrschluss zu einem Sauerstoffmangel in der Peripherie, also den Gliedmassen. Dies führt zu einer Übersäuerung, sodass vermehrt Flüssigkeit aus den Kapillaren austritt. Während sich die Arteriolen weiten, bleiben die Venolen relativ konstant. Dies führt zu einem Blutstau, deren Resultat kleine Blutgerinnsel, die Mikrothromben sind. Verschärft sich dieser Zustand, erhalten Organe nur unzureichend Sauerstoff. Dann besteht Lebensgefahr! Infolge dieser Schockspirale kommt es möglicherweise zu:

  • Mikrothromben
  • Organschädigungen
  • multiplem Organversagen
  • Letalität

Welche Arten von Schock werden voneinander unterschieden?

Der auch als Gewebehypoxie bekannte Schockzustand, der aufgrund einer verminderten Kapillardurchblutung auftritt, kann verschiedene auslösende Faktoren und Ursachen haben. Dementsprechend ist in der Diagnostik eine Früherkennung überlebenswichtig, um sofort therapeutische Massnahmen ergreifen zu können. Die Therapie ist abhängig von der Art des Schockzustandes, der jeweils andere Symptome zeigt. Folgende Schockformen werden voneinander unterschieden:

  1. Volumenmangelschock
  2. Distributiver Schock (Verteilungsmangel)
  3. Kardiogener Schock

Zum Volumenmangelschock gehören:

  • Hypovolämischer Schock: kritische Verminderung des Blutplasmavolumens (durch Verbrennungen, Erbrechen oder Diarrhö)
  • Hämorrhagischer Schock: kritische Verminderung des Blutplasmavolumens sowie der Anzahl der Erythrozyten bei Anämie (Blutverlust, Trauma)

Der Verteilungsmangel des distributiven Schocks tritt auf bei:

  • Anaphylaktischer Schock: allergische Reaktionen
  • Septischer Schock: Blutvergiftung
  • Neurogener Schock: hervorgerufen durch Vergiftung oder extreme Stressbelastung (Schädel-Hirn-Traum, Schlaganfall, Trauma)

Kardiogener Schock schliesslich kann die Folge sein von:

  • Myokardversagen: Myokardinfarkt, Myokarditis
  • Arrhythmien: Kammerflimmern, Herzklappeninsuffizienz (Volumenbelastung), Lungenembolie (Druckbelastung)
  • gestörte extrakardiale Blutzirkulation: Lungenembolie, Spannungspneumothorax, Oxygenierung

Was sind die Ursachen und Symptome bei der Diagnostik eines Schockzustandes?

Während beim kardiogenen Schock das Herz der Ursprung des Schockzustandes ist, wird bei einem anaphylaktischen Schock eine allergische Reaktion dafür verantwortlich gemacht. Bei einer Sepsis hingegen ist eine Infektion Auslöser des Schocks. Die Diagnostik von Schockzuständen beruht auf wichtigen körperlichen und psychischen Anzeichen, nämlich:

  1. Hautveränderungen: blasse und kaltschweissige Haut (hypovolämischer und kardiogener Schock), gerötete und heisse Haut (septischer Schock) oder allergische Hautsymptome (anaphylaktischer Schock)
  2. Blutdruckabfall, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, veränderte Herzfrequenz
  3. Atembeschleunigung, Unruhe, Nervosität, Zittern
  4. Angst, Bewusstseinsstörungen, Apathie, Bewusstlosigkeit

Welche Notfallmassnahmen sind bei einem Schock sofort zu ergreifen?

Bei Verdacht eines Schockzustandes muss umgehend der Rettungsdienst gerufen werden. Patienten mit Bewusstsein sollten in die Schocklage gebracht werden. Dazu wird der Betroffene flach hingelegt und die Beine höher gelagert als der Oberkörper. Handelt es sich hingegen um einen kardiogenen Schock, sind folgende Massnahmen zu ergreifen:

  1. Betroffenen beruhigen
  2. Auskühlung des Patienten durch Wärmedecken und ähnliches vermeiden
  3. Blutungen sollten gestillt werden
  4. Bei Bewusstlosigkeit Erste-Hilfe-Massnahmen wie Mund-zu-Mund-Beatmung, Herzmassagen und Atemwegsbefreiungen vorgenehmen

Die notärztliche Untersuchung von Schockzuständen erfolgt durch einen Schockindex sowie die Fingernagelprobe. Bei Verdacht auf Schock werden während der Diagnostik folgende Untersuchungen vorgenommen.

  • Elektrokardiografie (EKG)
  • Messung des Blutdrucks
  • Messung der Urinmenge (Diurese)
  • Bestimmung der Blutwerte (Nahinfrarot-Spektroskopie)

Welche Therapien werden bei Schockzuständen angewandt?

Zur Behandlung von Schockzuständen stehen einem Arzt in der Klinik verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Diese richten sich nach der Art des Schocks.

  • Volumenmangelschock: Bei Blutverlust aufgrund eines hypovolämischen oder hämorrhagischer Schocks wird das verlorene Blutvolumen durch Blutkonserven oder Infusionslösungen erhöht.
  • Kardiogener Schock: Ein kardiogener Schock wird durch Schmerzmittel und andere Medikamente behandelt, um die Kontraktionskraft des Herzens zu steigern. Verstopfte Herzkranzgefäss werden operativ behandelt.
  • Distributiver Schock: Bei einem distributiven Schock wie etwa dem anaphylaktischen Schock werden Arzneimittel verabreicht, die das Immunsystem ansprechen. Dazu gehören Glucocorticoide und Antihistaminika. Bei einem septischen Schock sind hingegen zumeist Antibiotika gefragt.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sepsis, Infektion und Schock?

Eine Sepsis wird durch Infektionskrankheiten ausgelöst, an denen entweder Pilze, Viren, Bakterien oder Parasiten beteiligt sind. Die körpereigene Immunabwehr richtet sich im Verlauf der Infektion gegen körpereigenes Gewebe oder Organe, in dessen Endstadium es zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommt. Durch die Botenstoffe des Immunsystems werden die Blutgefässe erweitert, wodurch ein extremer Blutdruckabfall entsteht. Dies wird septischer Schock genannt.

Wann treten Schockzustände bei Neugeborenen auf?

Bei der Erkrankung der Plazenta können sich Viren und Bakterien der Mutter per Diapedese auf den Fötus übertragen. Wird im Fruchtwasser eine Bakterienbesiedlung durch die Neonatologie festgestellt, muss in den meisten Fällen sofort eine Geburtshilfe erfolgen, um Schäden vom Neugeborenen abzuwenden. Dazu gehört auch der septische Schock, die sogenannte Neugeborenen-Sepsis, die durch eine Frühgeburt vermieden werden kann. Werden Krankheitserreger vor der Geburt auf das Ungeborene übertragen, wird dies Frühsepsis genannt.

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