Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Bei Pneumokokken handelt es sich um eine Bakterienart. Ihr Name leitet sich ab von den beiden altgriechischen Wörtern Pneumo, also Lunge, und Kokkus, was so viel bedeutet wie Korn oder Kern. Sie gehören zu den grampositiven Streptokokken. Der Virulenzfaktor, also die Fähigkeit der Pneumokokken, Erkrankungen zu verursachen, ist besonders hoch. Das liegt hauptsächlich an ihrer Polysaccharidkapsel, die mehr als 90 verschiedene Subspezies dieser Bakterienart hervorgebracht hat. Die Kapsel erschwert es dem Immunsystem, die Bakterien durch Phagozytose, dem Einhüllen und Zerstören von Krankheitserregern, unschädlich zu machen. Dabei spielt nicht nur die Dicke der Kapsel eine Rolle, sondern auch die Art der Oberfläche. Pneumokokken mit glatter Polysaccharidkapsel sind besonders virulent und führen häufiger zu Infektionen. Zum Grossteil erfolgt die Übertragung von Mensch zu Mensch über Schmierinfektionen. Die Bakterien siedeln sich bevorzugt auf den Schleimhäuten in Nase und Rachenraum an und können für verschiedene Infektionskrankheiten verantwortlich sein.
Pneumokokken können die Ursache ganz verschiedener Infektionskrankheiten sein. Häufig betreffen diese die Atemwege und in diesem Zusammenhang den Bereich Hals-Nasen-Ohren. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen:
Darüber hinaus können diese Bakterien jedoch auch zu gesundheitlich bedenklicheren Krankheiten führen. Das betrifft besonders die Subtypen, die sogenannte invasiven Pneumokokken-Erkrankungen auslösen. Diese Arten entgehen den weissen Blutkörperchen, den spezialisierten Immunzellen, indem sie sich in den roten Blutkörperchen einnisten und verstecken. Auf diese Weise können sie sogar Bereiche des Körpers befallen, die eigentlich vor Infektionen geschützt sein sollten, wie zum Beispiel das Gehirn. In diesem Fall kann es zu einer Hirnhautentzündung, auch bekannt als Meningitis, kommen oder auch zu einer Blutvergiftung (Sepsis). Ausserdem kann der Abbau von Pneumokokken ebenfalls Risiken für den Körper bergen. Dabei werden Stoffe aus den Zellwänden der Bakterien freigesetzt, die eine hemmende Wirkung auf das Immunsystem haben und so anderen Krankheitserregern die Einnistung im Körper erleichtern.
Eine Impfung gegen Pneumokokken ist besonders bei Kindern in den ersten Lebensjahren sehr zu empfehlen. Für Kleinkinder und Säuglinge können solche Infektionen hohe gesundheitliche Risiken bergen. Ihr Immunsystem ist noch nicht stark genug ausgeprägt, um sich effektiv wehren zu können. Besonders die invasiven Pneumokokken-Erkrankungen können für sie lebensbedrohlich werden. Laut Impfempfehlungen des Bundesamts für Gesundheit BAG zählt die Pneumokokken-Impfung daher zu den Basisimpfungen für Kinder und Säuglinge. Die Kosten für diese Impfungen werden daher in der Regel von der obligatorischen Krankenversicherung getragen.
Bei der Impfung gegen Pneumokokken kommen grundsätzlich ausschliesslich Totimpfstoffe zum Einsatz. Dabei bieten sich zwei verschiedene Möglichkeiten an:
Die Impfempfehlungen in der Schweiz sehen eine erste Impfung ab dem zweiten Lebensmonat vor. In diesem Alter sollten nur Konjugat-Impfstoffe verabreicht werden. Denn bei Kindern unter zwei Jahren würde ein Polysaccharid-Impfstoff keinen ausreichenden Infektionsschutz gewährleisten. Der Hausarzt führt die Impfung in der Regel gemeinsam mit den anderen Basisimpfungen durch, wie zum Beispiel Haemophilus influenza B (HIB). Hierbei handelt es sich um Krankheitserreger, der ebenfalls für einige invasive Erkrankungen verantwortlich ist. Den Namen Influenza erhielt er zu Unrecht, da er häufig von der Grippe begleitet wird und man die Symptome falsch deutete. Darüber hinaus gehören unter anderem auch Diphterie, Typhus, Kinderlähmung (Polio) und Keuchhusten zu den Basisimpfungen, die Kinder und Säuglinge im gleichen Zeitraum erhalten.
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt für den Infektionsschutz gegen Pneumokokken die 2+1-Impftherapie. Die erste Impfung erfolgt dabei im Alter von drei Monaten und die zweite im Alter von fünf Monaten. Eine auffrischende, dritte und letzte Impfung erfolgt dann im Alter von etwa einem Jahr. Bis zum 13. Lebensmonat sollte die Impfung gegen Pneumokokken nach diesem Schema abgeschlossen sein. In der Regel ist dieser Impfplan ausreichend und standardmässig sind weitere Impfungen zur Auffrischung nicht mehr vorgesehen. Sollte die Impfung verspätet oder unvollständig erfolgen, solltest du diese bis zum fünften Lebensjahr deines Kindes laut Impfempfehlungen in jedem Fall nachholen. Dabei sind folgende Therapiepläne vorgesehen:
Wie bei anderen Impfungen, können auch hier Nebenwirkungen auftreten. Das ist teilweise nicht ungewöhnlich, denn einige Nebenwirkungen zeigen nur, dass das Immunsystem auf die Impfstoffe reagiert. Typische Symptome, die nach der Impfung auftreten, können sein:
In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, die sich in Form einer Nesselsucht ausdrücken kann. Kleinkinder und Säuglinge können nach der Impfung darüber hinaus Fieberkrämpfe erleiden. Diese verlaufen aber in der Regel leicht und bleiben für das Kind folgenlos. Die meisten oben beschriebenen Symptome sollten nach spätestens ein bis drei Tagen abklingen.
Wenn das Baby Fieber hat, vielleicht noch hustet oder schläfrig wirkt, deuten die Symptome möglicherweise auf eine Krankheit hin. Ab welcher Körpertemperatur eine Behandlung nötig wird, welche Medikamente für Babys unbedenklich sind und wann das Kind unbedingt zum Kinderarzt muss, ist oft nicht klar. Eltern sind zwar Experten für das eigene Kind – aber das bedeutet nicht, dass sie medizinische Fachleute sind. Du suchst nach Hilfe, weil dein Baby Fieber hat? Wir haben die häufigsten Fragen zum Thema gesammelt und in aller Kürze beantwortet.
Vom ersten Tag ihres Lebens an wollen wir das Beste für unsere Kinder. Deshalb haben junge Eltern schon vor der Geburt zahlreiche Fragen, die im Krankheitsfall noch dringender werden. Erste Anlaufstelle für Familien zum Thema Kindergesundheit ist der Pädiater. Was dieser Mediziner für Jugendliche und Kinder leistet, welche Fachgebiete es gibt und warum die Pädiatrie als Berufswunsch sinnvoll ist: Diese und andere häufige Fragen haben wir uns einmal näher angesehen.
Bindehautentzündungen sind besonders bei Kleinkindern weit verbreitet und bergen teilweise ein hohes Ansteckungsrisiko, daher gelten sie als typische Kinderkrankheiten. Die Ursachen für die so genannte Konjunktivitis können sehr unterschiedlich sein, was eine Diagnose und damit auch das Finden der richtigen Therapie nicht immer einfach macht. Wie du einer Bindehautentzündung bei Kindern umgehst, die klassischen Symptome richtig deutest und Erkrankungen dieser Art möglichst verhindern kannst, erfährst du hier.