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Pfeiffersches Drüsenfieber bei Kindern: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Pfeiffersches Drüsenfieber bei Kindern: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch bekannt als Mononukleose, gehört zu den Kinderkrankheiten mit hohem Ansteckungspotential. Welche Ursachen dahinter stecken können, warum besonders Jugendliche häufig von diesen Infektionen betroffen sind, was du als Elternteil beachten solltest, wie die Diagnose und Behandlung verlaufen – diese und viele weitere hilfreiche Informationen zum Thema erhältst du in dem nachfolgenden Beitrag.

Was ist die Mononukleose?

Mononukleose oder Pfeiffersches Drüsenfieber gehört zu den Infektionskrankheiten. Benannt wurde die Erkrankung nach dem deutschen Internisten und Kinderarzt Emil Pfeiffer, der sie erstmals beschrieb. Da er bei den Patienten häufig geschwollene Lymphknoten und Fieber beobachtete, gab er ihr den Namen Drüsenfieber. Auslöser für die Infektionen ist das Epstein-Barr-Virus.

Wie ist der Übertragungsweg des Epstein-Barr-Virus?

Ausserhalb des menschlichen Körpers überleben die Viren nicht sehr lange, daher wird das Epstein-Barr-Virus in den meisten Fällen über den Speichel von Mensch zu Mensch und seltener über Tröpfcheninfektion übertragen. Das kann über direkten Speichelaustausch, wie zum Beispiel beim Küssen, geschehen. Auf indirektem Weg ist eine Ansteckung ebenfalls möglich, wenn etwa aus dem gleichen Glas getrunken wird. Untersuchungen deuten ausserdem inzwischen darauf hin, dass auch der Austausch anderer Körperflüssigkeiten, wie beim Geschlechtsverkehr oder bei einer Bluttransfusion, zu einer Ansteckung führen kann. Hat sich eine Person mit dem Epstein-Barr-Virus infiziert, ist sie bereits während der symptomfreien Inkubationszeit von drei bis vier Wochen ansteckend. Sogar nach dem Abklingen der Krankheit können Patienten über mehrere Monate hinweg andere Menschen anstecken. Das Virus verbleibt lebenslang im Körper und kann immer wieder in geringer Konzentration über den Speichel abgegeben werden. Hast du dich einmal mit dem Virus angesteckt, bist du jedoch ein Leben lang immun.

Warum zählt das Pfeiffersche Drüsenfieber zu den Kinderkrankheiten?

Schätzungen zu Folge tragen zwischen 90 und 96 Prozent aller Erwachsenen in Europa das Epstein-Barr-Virus in sich. Das heisst, sie haben sich irgendwann im Laufe ihrer Kindheit oder Jugend mit dem Virus infiziert. Da die meisten Erwachsenen das Virus in sich tragen, kann es häufig vorkommen, dass sie es auf ihre Kinder übertragen. Neugeborene können sich jedoch im ersten halben Lebensjahr nicht anstecken, wenn die Mutter das Drüsenfieber bereits hatte, da es in dieser Zeit durch den Nestschutz vor Infektionen bewahrt wird. Die grösste Risikogruppe und am häufigsten betroffen bei dieser Art von Kinderkrankheiten sind Jugendliche. Das liegt zum einen daran, dass Jugendliche und junge Erwachsene in der Regel sexuell aktiv werden. Umgangssprachlich nennt man die Mononukleose daher auch Kusskrankheit. Zum anderen ist der Verlauf der Krankheit mit zunehmendem Alter mit stärker ausgeprägten Symptomen und möglichen Komplikationen verbunden. Bei Kindern verläuft die Krankheit vergleichsweise harmlos.

Was sind typische Symptome bei einer Erkrankung?

Bei einer Mononukleose zeigen sich zunächst typische Grippe-Symptome, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, leichtes Fieber, Halsschmerzen und allgemeine Erschöpfung. Später kommen eindeutigere Beschwerden hinzu, die auf eine mögliche Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus hindeuten können:

  • geschwollene Lymphknoten
  • Lichtempfindlichkeit
  • Entzündung der Mandeln mit weissem Belag
  • bei etwa 50 Prozent der Patienten tritt eine Vergrösserung der Milz ein

Welche mögliche Komplikationen können auftreten?

Die Mononukleose kann einige Komplikationen und Folgeerkrankungen mit sich bringen, die in der Regel jedoch nur einen geringen Prozentsatz der Patienten betreffen. Dazu gehören unter anderem:

  • Erkrankungen der Atemwege: Pneumonie (Lungenentzündung) oder durch Streptokokken ausgelöste Halsentzündungen
  • Milzriss, ausgelöst durch eine starke Schwellung des Organs
  • Blutarmut durch Zerstörung der roten Blutkörperchen
  • Leberentzündung und Gelbsucht
  • Gehirn- oder Hirnhautentzündung
  • Multiple Sklerose

Wie bereits erwähnt, steigt bei dieser Art Krankheiten das Risiko für stärkere Beschwerden mit zunehmendem Alter. Bei Kleinkindern sind diese äusserst selten. Darüber hinaus steht das Epstein-Barr-Virus in Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Besonders anfällig werden Patienten für Krankheiten wie Hodgkin-Lymphome und andere Krebsarten, die sich auf den Hals-Nasen-Bereich konzentrieren.

Wie verläuft die Diagnose bei diesen Krankheiten?

Neben dem Haus- oder Kinderarzt sind HNO-Ärzte die ersten Ansprechpartner bei Verdacht auf Mononukleose. Die Symptome und allgemeine körperliche Untersuchungen können erste Hinweise für die Diagnose liefern. Das Pfeiffersche Drüsenfieber darf nicht mit einer herkömmlichen Entzündung der Mandeln (Tonsillitis), die durch Streptokokken ausgelöst wird, verwechselt werden. Während bei der Tonsillitis Antibiotika verabreicht werden, können diese bei einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus eine Pseudo-Allergie gegen die Medikamente auslösen. Für eine sichere Diagnose sollten ein Abstrich sowie labordiagnostische Blutuntersuchungen erfolgen. Darüber hinaus können Untersuchungen wie eine Computertomografie des Oberkörpers und eine Magnetresonanztomografie des Schädels bei Verdacht auf mögliche Komplikationen und Folgekrankheiten erfolgen. Ein Hörscreening ist in der Regel nicht angebracht.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Mononukleose gehört zu den Kinderkrankheiten, für die es keine spezifischen Medikamente oder Impfstoffe gibt. Ärzte können hier nur die Symptome der Erkrankung behandeln. Häufig werden schmerzlindernde Medikamente verordnet. Bei hohem Fieber ab 39 Grad Celsius kann der Arzt Fiebermittel verschreiben. Bei leicht erhöhter Temperatur ist in der Regel ein Eingreifen nicht nötig. Du kannst jedoch mit Wadenwickeln etwas Linderung schaffen. Darüber hinaus sollten Eltern auf Bettruhe achten und das Kind mit viel Flüssigkeit versorgen. Beim Essen ist aufgrund der Halsschmerzen und den geschwollen Lymphknoten weiche, leicht verdauliche Vollwertkost zu empfehlen.

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