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Paracetamol Kinder – die korrekte Dosierung im Kleinkindalter

Paracetamol Kinder – die korrekte Dosierung im Kleinkindalter

Kinder bedürfen im Krankheitsfall einer grösseren Sorgfalt und Aufmerksamkeit als ein Erwachsener. Allein die Tatsache, dass sich der Kinderkörper noch in der Entwicklung befindet, muss zusätzlich berücksichtigt werden. Dass zu den schmerzlindernden und fiebersenkenden Medikamenten zählende Paracetamol sollte dem Kind entsprechend nur unter Aufsicht eines Kinderarztes oder Apothekers und strikt in den vorgeschriebenen Mengenabgaben gegeben werden. Die Folgen einer Überdosierung sind Vergiftungserscheinungen, die bei Kindern schnell zu lebensbedrohlichen Leberproblemen führen können. Der folgende Artikel beantwortet Eltern die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Medikament Paracetamol für Kinder.

Was ist Paracetamol?

Der von der Firma ratiopharm künstlich hergestellte Wirkstoff Paracetamol ist ein schmerzlinderndes und fiebersenkendes Medikament, das zu den Nichtopioid-Analgetika gehört. Chemisch betrachtet ist der gleichnamige Hauptwirkstoff ein Derivat der Essigsäure und eines Aminophenols. Die chemische Schreibweise von Paracetamol lautet: para-Acetylaminophenol. Der genaue Wirkmechanismus des Arzneistoffes ist bis heute unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass der schmerzlindernde Mechanismus des Arzneistoffs über den Serotonin-Rezeptor 5-HT3 vermittelt wird. Im Gegensatz zu Schmerzmitteln mit Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure besitzt Paracetamol keine entzündungshemmenden Eigenschaften. Der Hersteller empfiehlt das Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mässig starken Schmerzen sowie von Fieber.

Warum muss ich bei einem Kleinkind auf die Arzneidosis besonders achten?

Im Gegensatz zu einem Erwachsenen verfügt der kindliche Körper über ein viel geringeres Körpervolumen. Die Indikation eines Arzneistoffes und dessen Konzentrationsabhängigkeit im Körper wird in der Pharmazeutik durch den Begriff „Clearance“ gefasst. Hier wird das Verteilungsvolumen eines Medikaments im Zusammenhang mit dem Körpervolumen betrachtet und dessen Ausscheidung sowie Exkretion über den Urin oder Stuhl mit einbezogen. Gleichermassen spielt die metabolische Umwandlung der Wirksubstanz in diesem Mengenverhältnis eine entscheidende Rolle. Medikamentös werden daher Dosisanpassungen bei Kleinkindern und Kindern vorgenommen, die du unbedingt berücksichtigt musst, um die Gesundheit des Kindes nicht zu gefährden. Da es sich bei Paracetamol um kein verschreibungspflichtiges Medikament handelt, solltest du daher immer die dosisabhängigen Mengenangaben auf der Packungsbeilage berücksichtigen. Die Absprache sollte mit einem Kinderarzt erfolgen. Paracetamol gibt es als folgende Präparate:

  • Tabletten (oral)
  • Zäpfchen (rektal)
  • Tropfen (oral, intravenös)
  • Saft (oral)

Welche Tagesdosis darf ich meinem Kind in Form von Zäpfchen oder Tabletten verabreichen?

Laut Kinder- und Jugendärzten sollte aufgrund von schleichenden Vergiftungserscheinungen in Zusammenhang mit der Einnahme von Paracetamol die korrekte Dosierung und Verabreichungsform unter Hinzuziehung eines Arztes erfolgen. Laut dem Ärzteverband sollte für ein Kind folgende Dosierung pro Körpergewicht gelten:

  • Kind im Grundschulalter: 60 Milligramm pro Kilogramm und Tag. Dies entspricht der zulässigen Einzeldosis und maximalen Tagesdosis eines Kindes pro Tag, wie er auch auf dem Beipackzettel des Medikamentes zu finden ist. Die Verabreichung des Medikaments ist in vier Tagesdosen einzuteilen. Demzufolge gilt:
  • Für Kinder von 17 bis 27 Kilogramm (vier bis acht Jahre): Einzeldosis: 250 Milligramm, eine halbe Tablette, maximale Tagesdosis: 1000 Milligramm, zwei Tabletten.
  • Für Kinder von 26 bis 32 Kilogramm (acht bis elf Jahre): Einzeldosis: 250 Milligramm, eine halbe Tablette, maximale Tagesdosis: 1000 Milligramm, zwei Tabletten.
  • Für Kinder von 33 bis 43 Kilogramm (elf bis zwölf Jahre): Einzeldosis: 500 Milligramm, eine Tablette, maximale Tagesdosis: 2000 Milligramm, vier Tabletten.

Welche Nebenwirkungen verursacht Paracetamol beim Kleinkind?

Um Nebenwirkungen und Vergiftungserscheinungen in Verbindung mit Paracetamol auszuschliessen, sollten Eltern bei ihren Kindern Folgendes beachten:

  1. Eltern sollten niemals ungeduldig werden und gleichzeitig mehrere Portionen des Medikaments verabreichen, da die Wirkung verzögert auftritt.
  2. Die Tabletten für Erwachsene haben andere Dosierungen als jene für Kinder.
  3. Paracetamol Tropfen sind oftmals höher dosiert als Säfte.
  4. Bei Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten solltest du darauf achten, dass diese kein Paracetamol enthalten.
  5. Die Wechselwirkung mit Arzneimitteln und Induktoren des Cytochrom-P450-Enzymsystems verstärken die Bildung von leberschädlichen Stoffwechselprodukten.

Bei einer Überdosierung von Paracetamol kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen, die sowohl Übelkeit als auch Kopfschmerzen, Erbrechen und Bauchschmerzen auslösen können. Langanhaltende Paracetamol-Überdosierungen können zu Leberversagen oder irreversiblen Leberschäden führen.

Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es für Paracetamol?

Allgemein wird in der Medizin der Wirkstoff Paracetamol zur Behandlung folgender Symptome und Krankheiten verwendet:

  • leichte Kopfschmerzen
  • leichte Zahnschmerzen
  • Regelschmerzen
  • Sonnenbrand
  • Gelenkschmerzen
  • Migräne

Welche Auswirkungen haben Schmerzen und Fieber beim Kleinkind?

Sowohl Schmerzen als auch Fieber haben bei Kindern einen weitaus grösseren Effekt als bei den Erwachsenen. Tatsache ist, dass Kinder über eine weitaus niedrigere Schmerzschwelle verfügen als ausgewachsene Personen. Eine wissenschaftliche Recherche und Befragung ergab zudem, dass bereits neun von zehn Kindern bis zum zwölften Lebensjahr einmal an Kopfschmerzen litt. Neben Erkältungen sind die häufigsten Ursachen dafür Stress sowie zu langes Fernsehen und Computerspielen. Die Verabreichung von Zäpfchen oder sonstigen klassischen Fieber- und Schmerzmitteln sollte mit Vorsicht erfolgen. Da es Hinweise gibt, dass Kinder bereits heute mehr an Migräne und Spannungskopfschmerzen leiden als Erwachsene, sollte eine Medikamententherapie nur in Ausnahmefällen der erste Schritt zur Behandlung des Kindes sein.

Wie lindere ich Schmerzen und Fieber auf natürliche Weise?

Um Fieber sowie Schmerzen beim Kleinkind auf natürliche Weise zu lindern, gibt es einige Hausmittel, die seit Generationen in Gebrauch sind. Dazu zählen bei der Senkung von Fieber etwa:

  • Waschung
  • Pulswickel
  • Wadenwickel

Werden Schmerzen beim Kind diagnostiziert, sollten folgende Vorgehensweisen als Ersatz von Medikamenten wie Paracetamol-Zäpfchen hilfreich sein:

  • Bauchschmerzen: Bauchmassage, Wärmeflasche, Fenchel- oder Anistee
  • Halsschmerzen: Kamillentee, Salbeitee, Lutschbonbons, Halswickel
  • Ohrenschmerzen: Wärmewickel, Zwiebeln
  • Zahnschmerzen: Salzlösung, Wirsingblätter, Zwiebeln, Kamillentee, Pfefferminze

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